zurück

2023

Susanne Engert

Vivien Marie Engert

Meine Schwester Suse ist mittlerweile Fachschwester für Anästhesie und Intensivmedizin und

ich kann sagen, sie übt ihren Job mit 112% Leidenschaft aus.

Nun muss ich jedoch etwas ausholen:

Denn 2019 drehte sich ihre kleine Welt & ihr Leben um 180 Grad. Auf einmal stand sie

nicht mehr auf der ?richtigen? Seite des Bettes. Sondern erfuhr am eigenen Körper wie es ist

Patient zu sein und mehr als 9 Monate auf professionelle Hilfe angewiesen zu sein.

Sie bekam die Diagnose Krebs, Hodgkin-Lymphom um genau zu sein. Der Tumor war so

fortgeschritten, dass er bereits gestreut hatte?. 3 Operationen, 6 Zyklen Chemotherapie und

etliche Transfusionen später kam der erlösende CT Befund: keine aktiven Tumore mehr.

Sie war wie ein Rennpferd in der Box, was endlich wieder durchstarten wollte in Sachen

Pflege. Somit hielt sie nichts auf, trotz mehrfachen abraten aller Ärzte wieder in ihren alten Job

zu arbeiten.

Nach der Reha begann sie im ?Hamburger Modell? mit zwei Stunden. Diese steigerten sich

dann wöchentlich um eine Stunde.

So das sie im März 2020 wieder in Vollzeit durchstartete. Als Immundepressive, während

Corona gerade ausbrach arbeitete sie auf der Intensivstation. Wo zunehmend immer mehr

Covid Positiv Patienten lagen und versorgt werden mussten. Hut ab, ich weis bis heute nicht

wie sie das gemeistert hat.

Aber das verrückteste aus meiner Sicht folgt jetzt. Suse steht nicht für Stillstand, sondern für

Fortschritt und genau deswegen beachtete sie den Ausgang auf Arbeit: berufsbegleitende

Fortbildung zur Fachschwester für Anästhesie und Intensivmedizin. Sie überlegte nicht lang,

schrieb eine Bewerbung und siehe da sie bekam die Unterstützung von ihrem gesamten Team

und durfte somit November 2020 durchstarten.

Ich denke alle diese Erfahrung die sie gerade in den letzten Jahren erfahren und gesammelt

hat, machen eine noch besser Schwester aus ihr. Als sie es eh schon war. Manchmal reicht

ein Blick eines Patienten oder Angehörigen und sie weiß was für Ängste oder Sorgen der oder

die jenige gerade hat. Manches kann man nicht beschrieben. Aber wer die Seite des Patienten

so lange selbst durchlebt hat, versteht seine Patienten noch einmal mehr.

 

zurück

Nominieren Button